Was ist ein Girokonto?

Spätestens wenn man ins Berufsleben einsteigt oder seine ersten eigenen Rechnungen zahlen muss, kommt man mit ihm in Berührung: dem Girokonto.

Aber was genau ist ein Girokonto und wer braucht es? – Beziehungsweise braucht heutzutage wirklich jeder ein Girokonto?
Und was kostet so ein Girokonto?

Diesen Fragen widmet sich der vorliegende Artikel.

Was ist ein Girokonto?

Die Bezeichnung “Girokonto” leitet sich vom italienischen “giro” für Deutsch in etwa “Kreis” oder “Umlauf” ab und bezeichnet damit schon ziemlich deutlich die eigentliche Funktion des Girokontos im Wirtschaftsleben:
Das Girokonto ist für den klassischen Geldumlauf konzipiert. Es dient also dazu, dass jeder Teilnehmer am täglichen Geldverkehr über das Girokonto seine persönlichen Einnahmen und Ausgaben regeln und organisieren kann.

Dies wird ermöglicht durch die klassischen Zahlungsinstrumente, für ein Girokonto bzw. KKK unbedingt notwendig ist: Insbesondere durch Überweisungen, Lastschriften und Daueraufträge.
Mit diesen Zahlungsinstrumenten können Gelder von einem Wirtschaftsteilnehmer zum anderen transferiert werden.

Das Girokonto ist – im Gegensatz zum Tages- oder Festgeldkonto – daher auch nicht für die Geldanlage gedacht. Auf Guthaben, die man bei einer Bank auf einem Girokonto unterhält, werden nur sehr niedrige (oftmals sogar gar keine) Zinsen gezahlt.

Was ist ein Kontokorrentkonto?

In der Sprache der deutschen Rechtsordnung spricht man statt vom Girokonto oftmals vom sogenannten “Kontokorrentkonto” (=”KKK”), also einem Konto, das fortlaufende Belastungen und Gutschriften zwischen dem Kunden und der Bank ermöglicht.

Die Begriffe “Girokonto” und / oder “Kontokorrentkonto” sind also hinsichtlich ihrer Bedeutung in Deutschland identisch: Ein Girokonto ist ein Kontokorrentkonto und umgekehrt.

Braucht heutzutage jeder ein Girokonto?

Während man diese Frage vor einigen Jahrzehnten noch mit einem klaren Nein beantworten konnte, muss man heute stattdessen ganz klar Ja sagen.

Noch vor 40 oder 50 Jahren wurden viele Löhne in bar bezahlt und Rechnungen wie Miete und anderes ebenso.

Heutzutage wird aber kaum noch ein Arbeitgeber offiziellen und legalen Lohn in bar bezahlen.

Schon allein für das Empfangen von Gehalt oder Lohn ist ein Kontokorrentkonto heutzutage also unabdingbar.

Aber auch Rechnungen der allgemeinen täglichen Lebensführung (Telefon, Strom, Wasser, Handy, Versicherungen etc.) können heutzutage nicht mehr in bar bezahlt werden.
Auch hierfür ist ein Kontokorrentkonto unbedingt notwendig.

Darf jeder ein Girokonto eröffnen?

Prinzipiell darf in Deutschland jeder ein Kontokorrentkonto eröffnen: Es ist lediglich eine Legitimation nach dem Geldwäschegesetz (“GWG”) durch Personalausweis oder Reisepass und ein fester Wohnsitz (kann auch im Ausland liegen) erforderlich.

Das Mindestalter für die Eröffnung eines Kontokorrentkontos liegt in Deutschland bei 7 Jahren (“beschränkte Geschäftsfähigkeit”), wenn die erziehungsberechtigten Eltern gemeinsam die Kontoeröffnung unterschreiben.
Viele Banken bestimmen aber von sich aus das Mindestalter für die Eröffnung eines Kontokorrentkontos auf 12 oder gar 14 Jahre.

Ein Mindesteinkommen ist seitens der meisten Banken und Sparkassen nicht erforderlich, solange das Konto ausschließlich im Guthaben geführt wird (also keine Überziehung seitens des Kunden in Anspruch genommen wird).

Was kostet ein Girokonto?

Während noch vor einigen Jahren jede Bank zwischen 80 und 120 Euro pro Jahr an Gebühren für ein Kontokorrentkonto verlangt hat, gibt es heute viele Banken, die es im Basispaket kostenlos anbieten.

Manche Banken knüpfen die Eigenschaft der Kostenfreiheit des Kontokorrentkontos an bestimmte Bedingungen; wie beispielsweise monatliche Geldeingänge in bestimmter Höhe.

Bei vielen Banken ist das Kontokorrentkonto aber sogar bedingungslos kostenlos.

Es lohnt sich hier (insbesondere im Internet) immer mal die Augen nach aktuellen Angeboten von einzelnen Banken offen zu halten, die ein kostenloses Kontokorrentkonto anbieten.

Hi, ich bin Oliver, der Gründer von Jodano - Wissen & Meinung zu Finanzen. Bevor ich mich als Blogger selbstständig gemacht habe, habe ich fast 20 Jahre in der Bankenbranche mein Unwesen getrieben. Die Erfahrungen, die ich dort in Anlageberatung, Private Banking und Corporate Finance gesammelt habe, lasse ich heute in meinen Blog einfließen.