Bürge – Was bedeutet das? Einfach erklärt
Definition: Was ist ein Bürge?
Ein Bürge ist eine Person, die sich vertraglich verpflichtet, die Rückzahlung eines Kredits zu übernehmen, wenn der eigentliche Kreditnehmer dazu nicht in der Lage ist. Die Bürgschaft dient dem Kreditgeber als zusätzliche Sicherheit und kann dazu beitragen, die Kreditvergabe zu erleichtern – insbesondere bei schwacher Bonität des Antragstellers.
🔗 Mehr zu dieser Kreditform: Kredit mit Bürgschaft – Wie funktioniert das?
Wann wird ein Bürge benötigt?
Ein Bürge kommt typischerweise in folgenden Situationen zum Einsatz:
- Der Kreditnehmer hat eine schlechte oder schwache Bonität
- Es bestehen unsichere Einkommensverhältnisse (z. B. bei Selbstständigen oder Azubis)
- Ein vorheriger Kredit wurde abgelehnt
- Der Kredit soll durch einen günstigeren Zinssatz ermöglicht werden
Voraussetzungen: Wer darf Bürge sein?
Nicht jeder kann ohne Weiteres Bürge werden. Die wichtigsten Anforderungen:
- Volljährigkeit
- Gute Bonität (positive SCHUFA, stabiles Einkommen)
- Festes Einkommen oder unbefristetes Arbeitsverhältnis
- Keine bestehenden Verpflichtungen, die eine Übernahme der Zahlungen gefährden würden
Meistens übernehmen Familienangehörige oder enge Freunde diese Rolle – etwa Eltern für ihre Kinder.
Rechte und Pflichten eines Bürgen
Ein Bürge hat keine direkten Vorteile vom Kredit, trägt aber ein hohes finanzielles Risiko:
- Zahlungspflicht im Ernstfall: Wenn der Kreditnehmer nicht zahlt, muss der Bürge für die gesamte Restschuld aufkommen.
- Bonitätsprüfung: Auch die Kreditwürdigkeit des Bürgen wird geprüft.
- Kein Anspruch auf das geliehene Geld: Der Bürge hat keine Kontrolle darüber, wofür das Geld verwendet wird.
Tipp: Eine Bürgschaft sollte niemals leichtfertig unterschrieben werden – eine rechtliche Beratung ist empfehlenswert.
Arten der Bürgschaft
Es gibt unterschiedliche Formen, wie sich ein Bürge verpflichten kann:
Bürgschaftsform | Merkmale |
---|---|
Ausfallbürgschaft | Der Bürge haftet erst, wenn alle anderen Möglichkeiten zur Rückzahlung ausgeschöpft sind. |
Selbstschuldnerische Bürgschaft | Der Bürge kann direkt in Anspruch genommen werden, sobald der Kreditnehmer ausfällt. |
Mitbürgschaft | Mehrere Bürgen haften gemeinsam – oft mit prozentualer Aufteilung der Haftung. |
Risiken für den Bürgen
Die Verpflichtung zur Bürgschaft kann schwerwiegende Folgen haben:
- Verschlechterung der eigenen Bonität
- Verpflichtung zur Rückzahlung bei Ausfall des Kreditnehmers
- Einschränkung bei künftigen Krediten
- Belastung von Beziehungen, wenn Familienmitglieder oder Freunde involviert sind
Wer als Bürge auftritt, sollte sich der finanziellen und emotionalen Tragweite bewusst sein.
Zusammenfassung: Was Sie über Bürgen wissen sollten
- Ein Bürge übernimmt im Notfall die Rückzahlung des Kredits.
- Diese Rolle kann bei schwacher Bonität die Kreditvergabe ermöglichen.
- Es bestehen hohe rechtliche und finanzielle Risiken.
- Vor einer Bürgschaft ist eine umfassende Prüfung und ggf. juristische Beratung ratsam.
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